Was sind virtuelle Protokolle
Verständnis von virtuellen Bohrprofilen
Virtuelle Bohrprofile sind eine leistungsstarke Funktion in unserem Civil 3D-Plugin, die es Benutzern ermöglicht, synthetische Bohrlochdaten innerhalb einer dreidimensionalen geologischen Modellumgebung zu erstellen. Im Gegensatz zu physischen Bohrlöchern, die kostspielige Bohrmaßnahmen erfordern und durch Zugänglichkeit, Vorschriften und Budgetbeschränkungen limitiert sind, können virtuelle Profile überall in Ihrem Modell erzeugt werden, um die Vollständigkeit und Genauigkeit der unterirdischen Darstellung zu verbessern.
⚠️ Hinweis: Virtuelle Bohrprofile werden nicht in Ihrer GeoDin-Datenbank gespeichert.
Virtuelle Bohrprofile fungieren als künstliche Datenpunkte, die geologische Informationen basierend auf umliegenden bekannten Bohrlöchern interpolieren. Sie ermöglichen Ingenieuren und Geologen:
Datenlücken zwischen physischen Bohrlöchern zu schließen
Verschiedene geologische Szenarien ohne zusätzliche Bohrungen zu testen
Die Genauigkeit von Oberflächen- und Volumenberechnungen zu verbessern
Detailliertere und realistischere geologische Modelle zu erstellen
Geologische Interpretationen zu validieren
Das System unterscheidet virtuelle Bohrprofile deutlich von echten Bohrlochdaten durch visuelle Indikatoren, Metadaten und Namenskonventionen, um die Datenintegrität zu gewährleisten und eine Fehlinterpretation synthetischer Daten als tatsächliche Feldmessungen zu verhindern.
Anwendungsfälle für virtuelle Bohrprofile
Virtuelle Bohrprofile bieten in zahlreichen Szenarien einen Mehrwert:
Verbesserung bei spärlichen Daten: Wenn physische Bohrlochdaten begrenzt sind, können virtuelle Profile Lücken füllen, um umfassendere Modelle zu erstellen.
Verfeinerung von Geländeübergängen: In Bereichen, in denen geologische Formationen schnell wechseln, können virtuelle Profile diese Übergänge genauer modellieren als einfache Interpolation zwischen weit entfernten physischen Bohrlöchern.
Hypothesentests: Ingenieure können mehrere virtuelle Profile erstellen, um verschiedene geologische Szenarien ohne die Kosten physischer Bohrungen zu testen.
Verbesserung der Oberflächenerzeugung: Virtuelle Profile liefern zusätzliche Kontrollpunkte für Oberflächengenerierungsalgorithmen, was zu genaueren Geländemodellen führt.
Präzision bei Volumenberechnungen: Durch das Hinzufügen strategischer virtueller Profile werden Volumenberechnungen zwischen Oberflächen genauer, insbesondere in Gebieten mit komplexen geologischen Strukturen.
Modellierung unzugänglicher Bereiche: Für Bereiche, in denen physisches Bohren unmöglich oder verboten ist, bieten virtuelle Profile eine Möglichkeit, die geologischen Verhältnisse anzunähern.
Projektplanung: Bevor man sich auf teure Bohrmaßnahmen festlegt, können virtuelle Profile helfen, optimale Standorte für physische Bohrlöcher zu bestimmen.
Beispiel 1: Verbesserung von Oberflächenmodellen durch Umwandlung von Dreieck zu Quadrat
In diesem Beispiel haben wir ein Gebiet mit drei physischen Bohrlöchern (A, B und C), die in einem Dreieck angeordnet sind. Die einfache Interpolation zwischen diesen Punkten erzeugt eine grundlegende dreieckige Oberfläche, die das tatsächliche Gelände möglicherweise nicht genau widerspiegelt.
Durch Hinzufügen eines virtuellen Bohrprofils (D), um eine quadratische Anordnung zu bilden, können wir das Oberflächenmodell erheblich verbessern. Das virtuelle Profil interpoliert Daten aus den drei bekannten Punkten und schafft so eine nuanciertere Darstellung des Geländes.

Ohne das virtuelle Profil erzeugt das Oberflächenmodell einfach dreieckige Flächen zwischen den drei physischen Bohrlöchern und könnte dabei wichtige Geländemerkmale übersehen. Mit der Hinzufügung des virtuellen Profils D verfügt das Modell nun über vier Kontrollpunkte, die eine vierseitige Fläche ermöglichen, die die tatsächlichen Bodenverhältnisse besser erfasst.
Beispiel 2: Kantenglättung für allmähliche Übergänge
In diesem Beispiel haben wir drei Bohrlöcher (A, B und C) mit einer direkten linearen Interpolation zwischen den Punkten B und C. Das tatsächliche Gelände folgt jedoch nicht dieser Geraden, sondern eher einem allmählicheren, gekrümmten Verlauf.
Durch Hinzufügen eines virtuellen Profils (D) entlang der Kante zwischen B und C können wir eine genauere Darstellung des Geländeübergangs erstellen. Anstelle einer direkten Linie von B nach C folgt das Modell nun einem Pfad von B über D nach C und erfasst so die allmähliche Veränderung der geologischen Eigenschaften.

Dieser Ansatz ist besonders nützlich, wenn sich geologische Formationen zwischen bekannten Punkten nicht linear ändern. Das virtuelle Profil D ermöglicht einen realistischeren Übergang, indem es einen Zwischenkontrollpunkt bereitstellt, der durch umliegende geologische Daten informiert wird.
Beispiel 3: Zentrale Interpolation für umfassende Abdeckung
In unserem letzten Beispiel haben wir vier physische Bohrlöcher (A, B, C und D), die in einem Quadrat angeordnet sind. Während dies eine gute Abdeckung der Ecken unseres Interessengebiets bietet, bleibt die Mitte ohne direkte Messung.
Durch Hinzufügen eines virtuellen Profils (E) am Mittelpunkt zwischen allen vier Bohrlöchern können wir unser Verständnis des zentralen Bereichs erheblich verbessern. Das virtuelle Profil E interpoliert Daten aus allen umliegenden Bohrlöchern und schafft so einen umfassenden zentralen Referenzpunkt.

Ohne das zentrale virtuelle Profil würde das Oberflächenmodell einfach die vier Eckpunkte verbinden und möglicherweise Anhebungen oder Senken im zentralen Bereich übersehen. Mit dem virtuellen Profil E kann das Modell nun zentrale Geländemerkmale wie Hügel, Täler oder andere geologische Formationen genau darstellen.
Dieses zentrale virtuelle Profil ist besonders wertvoll für Volumenberechnungen, da es sicherstellt, dass der Beitrag des zentralen Bereichs zum Gesamtvolumen korrekt berücksichtigt wird, anstatt durch direkte Eck-zu-Eck-Interpolation zu stark vereinfacht zu werden.
Nächste Schritte
In den nächsten Tutorials zeigen wir Ihnen, wie Sie die virtuellen Bohrprofile mit unserem Plugin erstellen.
Zuletzt aktualisiert
War das hilfreich?